HAZ vom 17.09.2019

Sportring will Förderung für alle Vereine

Schützen, Reiter oder Ruderer: Auch Vereine, die keinen Rasensport treiben, sollen künftig profitieren / Personalkosten erschweren Arbeit

Von Oliver Kühn

Auch Vereine, wie der Tennisclub Sehnde sollen von der erweiterten Sportförderung profitieren. Foto: Privat

Sehnde. Der Sportring Sehnde will künftig auch die Vereine, die keinen Rasensport treiben, besser unterstützen und damit alle Vereine bei der Sportförderung gleichstellen – auch die, die nicht der Vereinigung angehören. Er hat deshalb bei der Stadt beantragt, das jährliche Fördergeld um 6500 Euro auf 83 300 Euro zu erhöhen. Im Sportausschuss wurde das Thema in die Fraktionen zurückgezogen, um sich ein Meinungsbild zu machen, denn dann müsste auch die Sportförderrichtlinie geändert werden. Endgültig entscheiden wird der Rat darüber im Rahmen seiner Haushaltsberatungen.

Auch der Eissport Club Bilm soll mehr finanzielle Unterstützung für die Pflege seiner Anlagen bekommen.

Bislang zahlt die Stadt über den Sportring 76 800 Euro an Vereine aus, die auf städtischen Grundstücken Rasensport betreiben und dafür die Anlagen pflegen. Mit dem neuen Antrag zielt der Sportring darauf ab, auch die Vereine zu unterstützen, deren Anlagen vergleichbare Pflegeflächen aufweisen oder die bauliche Anlagen zu unterhalten haben – wie etwa den Ruderverein für das Große Freie oder Schützenvereine. Denn ein insgesamt rückläufiges Spendenaufkommen und steigende Personalkosten machten es den Vereinen zunehmend schwerer, ihre Areale zu unterhalten, heißt es in der Begründung.

Der Sportring habe den Antrag zwar formell für seine angeschlossenen Vereine gestellt, sagt der Vorsitzende Ralf Marotzke. Doch profitieren sollen davon künftig auch Nichtmitglieder: „So wollen wir alle Vereine gleichstellen.“ So etwa bei den Schützenvereinen. Fünf Vereine im Stadtgebiet gehören nicht dem Sportring an, doch seien auch diese mit ihrem Engagement für das Dorfleben wichtig und sollten entsprechend eine Anerkennung in Form einer Förderung erhalten. Deshalb müsse die Satzung der Richtlinie geändert werden. Auch die Stadt sieht eine Förderung nur von Mitgliedsvereinen kritisch, weil sonst die Gleichbehandlung der Vereine im Stadtgebiet Sehnde verletzt sein könnte.

Auch nicht Rasensport treibende Vereine wie der Ruderverein für das Große Freie sollen von der erweiterten Sportförderung profitieren. 

Im Antrag sind die Bürgerschützengesellschaft Bilm, der Schützenverein Haimar, die Schützengesellschaft Höver, die Schützenvereine Ilten, Müllingen und Rethmar sowie die Schützengesellschaft Sehnde und der MTV Wassel erwähnt. Sie sollen künftig je Kleinkaliberstand 30 und pro Stand für Luftgewehr oder Luftpistole 15 Euro erhalten. Fünf weitere Vereine mit Außenflächen sollen 20 Cent pro Quadratmeter oder eine Pauschale bekommen. Das sind der Eissport Club Bilm, Reiter Rittergut Rethmar (Köthenwald), der Motorboot-Club Sehnde, der Polizeihundesportverein Sehnde, der Ruderverein für das Große Freie sowie der Reit- und Fahrverein Das große Freie Köthenwald. „Genaue Summen stehen noch nicht fest“, sagt Marotzke.

Von den sechs Vereinen nutzen drei städtische Grundstücke im Rahmen von Erbbaurechten als Vereinsgelände (Eissport und Motorboot-Club sowie Ruderverein), die anderen sind auf eigenen beziehungsweise privaten Flächen untergebracht. Dazu kommen noch drei Tennisvereine. Diese haben bislang pauschal 500 Euro für ihre gesamte Anlage bekommen – egal ob sie drei oder sieben Plätze haben. Das sei weder ausreichend noch gerecht, findet Marotzke, der auch CDU-Ratsherr und zweiter stellvertretender Sehnder Ortsbürgermeister ist. Der Sportring habe deshalb pro Platz 250 Euro beantragt, die Stadt dagegen habe erst einmal 200 Euro vorgeschlagen.

 

 

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